Blumen
Blumen gelten in Deutschland als allseits beliebtes Geschenk. An manchen Tagen erreicht die Nachfrage besondere Höhepunkte: Rund um den Muttertag, den Valentinstag und zu Weihnachten erzielt der Blumenfachhandel ein Viertel seines gesamten Jahresumsatzes. 8 Mio. Rosen werden allein zu Muttertag verschenkt.
Trotzdem sind die Arbeitsbedingungen häufig alles andere als rosig. Niedrige Löhne, mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz und Geschlechterdiskriminierung sind die Probleme, mit denen die meisten Beschäftigten in der Blumenindustrie zu kämpfen haben. Fairtrade bietet den Menschen einen Ausweg aus der Misere.
Ein Großteil der Schnittblumen stammt aus Ländern wie Kenia und Tansania in Afrika und Ecuador in Südamerika. Die meisten Beschäftigten in der Blumenindustrie haben dort mit niedrigen Löhnen, mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz und Diskriminierung zu kämpfen.
Schon lange verurteilen Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen die schlechten Arbeitsbedingungen für Beschäftigte von Blumenfarmen. Sie werfen der Blumenindustrie unter anderem vor, den Beschäftigten Löhne unter einem US-Dollar für einen Acht- bis Zwölf-Stunden-Tag zu zahlen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen werden häufig in völlig überfüllten Behausungen untergebracht (Quelle: Kenya Human Rights Commission) und müssen mit extrem gefährlichen Chemikalien umgehen, ohne Schutzkleidung zu tragen. Dabei gehen sie täglich das Risiko ein, sich zu vergiften.
Fairtrade schützt die Rechte von Beschäftigten auf Blumenfarmen und stärkt sie langfristig. Die zertifizierten Farmen müssen sich strikt an die Fairtrade-Standards halten. Käufer und Käuferinnen von Fairtrade-Blumen können sicher sein, dass die Arbeiter und Arbeiterinnen, die ihre Blumen pflanzen, pflegen, pflücken oder verpacken, mit Respekt behandelt werden.
Das bedeutet gesetzliche Mindestlöhne, sichere soziale Grundrechte, Gewerkschaftsfreiheit, Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit, Gesundheitsschutz, Schutz der Umwelt.
Der Joint Body, ein Komitee aus Arbeiter‐ und Managementvertretern entscheidet gemeinschaftlich über die Verwendung der Prämiengelder zum Wohle der Arbeiterinnen und Arbeiter, ihrer Familien und Gemeinden. So werden vielfältige Projekte finanziert, zum Beispiel die Anschaffung von Moskitonetzen, Trinkwasserfiltern und Fahrrädern, der Bau von Kindertagesstätten oder Kantinen, die Unterstützung von Schulen, Weiterbildungsprojekten und Krankenhäusern, Gesundheitsaufklärung und vieles mehr. Gleichzeitig profitieren die Pflückerinnen und Arbeiter der Farmen von den strengen sozialen und ökologischen Richtlinien, zum Beispiel zur Arbeitssicherheit und zu Mindestlöhnen.
Quelle: Fairtrade Deutschland